Du fragst dich, wie du ein Gewerbe anmelden kannst? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Arten von Gewerbe es gibt, und wie du dein eigenes Gewerbe problemlos anmelden kannst.

Ist ein Gewerbe ein Unternehmen? 

Ein Gewerbe ist ein unternehmerisches Handeln mit Absicht auf Gewinnerzielung. Dementsprechend kann ein Gewerbe von einer Einzelperson oder einer Gesellschaft betrieben werden. Per Definition ist ein Unternehmen jedoch immer im Handelsregister eingetragen.

Grundlegend gilt: Wer ein Gewerbe anmeldet, gründet ein Einzelunternehmen. Je nach Gewerbeform (Haupt- oder Nebenerwerb und Kleinunternehmen oder normales Unternehmen) bist du dementsprechend auch steuerpflichtig.

Du solltest also darauf achten, dass bei einer Gewerbeanmeldung immer auch das Finanzamt auf dich aufmerksam wird. Das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung ist daher ein ganz normaler Schritt, beim Start in die Selbstständigkeit.

Was gibt es für Gewerbe? 

Beispiele für verschiedene Gewerbe sind Handwerksbetriebe, Maklerbetriebe, Friseursalons, Buchhalter oder Hausverwalter. Je nach Gewerbeanmeldung müssen verschiedene Angaben gemacht werden. Auch auf Erlaubnispflichten oder bestimmte Dokumente muss geachtet werden.

Eine ausführliche Gewerbe-Liste findest du hier. 

Welche Gewerbe sind freie Gewerbe? 

Freie Berufe sind aus traditioneller Sicht Ärzte, Zahnärzte, Heilpraktiker, Hebammen, Krankenpfleger, Patentanwälte, Notare, Architekten oder Wirtschaftsprüfer. Die Liste der freien Berufe ist lang.

Ob das von dir angestrebte Gewerbe als freies Gewerbe eingestuft wird, erfährst du auf der Website der IHK.

Was muss ich beim Gewerbe anmelden beachten? 

Bevor du ein Gewerbe anmeldest, solltest du dich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) beraten lassen. Hier erfährst du, ob für das von dir geplante Gewerbe eine Erlaubnis oder Genehmigung vorliegen muss.

Zudem solltest du frühzeitig einen Termin bei deinem ansässigen Gewerbeamt beantragen, um dein Gewerbe zeitnah anmelden zu können. Manche Städte bieten mittlerweile auch eine Online-Anmeldung an, sodass du nicht vor Ort anwesend sein musst. Hinsichtlich der Kosten solltest du für die Gewerbeanmeldung ca. 15 – 30 € einplanen.

Mit der Gewerbeanmeldung werden verschiedene Prozesse in Gang gesetzt. Das Gewerbeamt leitet deine Daten an das Finanzamt weiter. Auch die Berufsgenossenschaft und ggf. das Amtsgericht (wenn UG oder GmbH gegründet wird) werden informiert.

Wo kann ich ein Gewerbe anmelden? 

In Deutschland meldest du dein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt oder auch Ordnungsamt an. Gewerbetreibende müssen zwingend zu einem der zuvor erwähnten Ämter gehen. Freiberufler können sich hingegen direkt ans Finanzamt wenden. Durch eine kurze Recherche im Internet findest du schnell heraus, welches Gewerbeamt für deine Anmeldung zuständig ist. Sobald das Gewerbe offiziell angemeldet wurde, kann mit der Geschäftstätigkeit begonnen werden. 

Wichtig: Der Beginn der Selbstständigkeit zeichnet sich nicht durch das Datum der Erteilung des Gewerbescheins aus, sondern wird durch den spezifischen Tag der Aufnahme der Geschäftstätigkeit gekennzeichnet.

Was gibt es für Kleingewerbe? 

Kleingewerbe sind alle Unternehmen, die im Rahmen der Kleinunternehmerregelung agieren. Hier liegt der Jahresgewinn nicht höher als 50.000 €. 

Welche Art von Unternehmen du als Kleinunternehmer führst, ist bei dieser Frage unerheblich. Es geht dementsprechend vorrangig um deine geplanten jährlichen Einkünfte. Der Vorteil eines Kleingewerbes ist die Minderung der Risiken. Mit einem Kleingewerbe kannst du weitere Einnahmen aus deinem Hauptjob generieren und somit erst mal austesten, ob deine Geschäftsidee wirklich funktioniert. Sobald du aber den o. g. Jahresgewinn erreichst, bist du nicht mehr berechtigt ein Kleingewerbe zu führen. Wenn du wissen möchtest, was du beachten musst, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst, haben wir auch hier zu einen Artikel für dich.

Wann brauche ich einen Gewerbeschein?

In Deutschland muss jeder, der ein Gewerbe betreiben möchte, über einen Gewerbeschein verfügen. Ohne Gewerbeschein darf eine selbstständige Ausübung von Tätigkeiten zur Erwirtschaftung von Gewinnen nicht erfolgen.

Du musst also darauf achten, dass du bereits vor der Aufnahme deiner selbstständigen Tätigkeit ein Gewerbe anmeldest.

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Kann ich ein Gewerbe auch rückwirkend anmelden?

Ja. Du kannst dein Gewerbe auch rückwirkend anmelden. In der Vergangenheit hat sich oft gezeigt, dass sich Gewerbeämter oft kulant zeigen, wenn es um eine rückwirkende Anmeldung geht. Voraussetzung ist jedoch, dass der rückwirkende Termin nicht zu weit in der Vergangenheit liegt. Wenn hier bereits zu viel Zeit verstrichen ist, musst du mit einem Bußgeld rechnen. 

Beispiel: Du meldest dein Gewerbe 1-2 Monate später an. In diesem Fall musst du in der Praxis mit keinem Bußgeld rechnen. Vorausgesetzt du gehst proaktiv auf das Gewerbeamt zu.

Checkliste: Gewerbeschein beantragen in Deutschland

Du fragst dich, was du brauchst, um ein Gewerbe anzumelden? Wir zeigen dir detailliert, welche Dokumente du benötigst, um in Deutschland eine Gewerbeanmeldung durchzuführen.

  1. Du brauchst deine gültigen Ausweispapiere
  2. Falls du für das Gewerbe eine Erlaubnis brauchst, musst du diese nachweisen
  3. Wenn du einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnen willst, brauchst du eine Handwerkskarte
  4. Falls du einen handwerksähnlichen Betrieb eröffnen willst, brauchst du eine Gewerbekarte
  5. Wenn dein Gewerbe ins Handelsregister eingetragen werden soll, brauchst du einen Handelsregisterauszug
  6. Wenn du keine deutsche Staatsbürgerschaft hast, brauchst du eine gültige Aufenthaltsgenehmigung

Kann ich mein Gewerbe auch online anmelden?

In vielen Gewerbeämtern werden Online-Anmeldungen bereits angeboten. Je nach technischem Stand der Behörde kannst du deine Anmeldung daher zu 100 % über das Internet durchführen. Auch die Zahlung der Gebühr wird über das Internet abgewickelt. 

Auf der Website des für dich zuständigen Amtes kannst du dich im Vorfeld informieren, ob die Abwicklung der Anmeldung über das Internet möglich ist. Auch bei der Gewerbeanmeldung über das Internet brauchst du folgende Dokumente:

  • Personalausweis
  • ggf. Handelsregisterauszug
  • Zustimmungserklärung der Gesellschafter
  • Beiblatt über Vertretungsberechtigungen
  • ggf. Nachweise über Qualifikationen (z. B. Meisterbrief)
  • ggf. behördliche Nachweise (z. B. Gesundheitszeugnis oder polizeiliches Führungszeugnis)

Kleingewerbe Steuern: Was muss ich beachten?

Es gibt auch beim Kleingewerbe verschiedene steuerliche Pflichten. Nachfolgend findest du alle Infos auf einen Blick:

  • Die Gewinne deines Kleingewerbes versteuerst du über deine Einkommenssteuer.
  • Zusätzlich zur Einkommenssteuer zahlst du Gewerbesteuer. Hier gilt jedoch ein Freibetrag von 24.500 € pro Jahr.
  • Grundsätzlich musst du bei einem Kleingewerbe Umsatzsteuer abführen.
  • Von der Umsatzsteuer bist du befreit, wenn du dich für die Kleinunternehmerregelung entschieden hast.
  • Wenn du Arbeitnehmer beschäftigst, musst du Lohnsteuer anmelden.
  • Wenn du als Kleingewerbetreibender Firmenfahrzeuge hast, musst du zusätzlich Kfz-Steuer zahlen.

Natürlich möchten wir dir hier direkt noch ein Beispiel an die Hand geben, damit du all diese Regelungen besser verstehen kannst. Es gibt nämlich gleich drei typische Fälle, in denen du mit deinem Kleingewerbe keine Steuern zahlen musst.

Beispiel Kleingewerbe Steuern: 

Du hast ein Kleingewerbe angemeldet und dein Jahresgewinn bleibt unter 24.500 €. In diesem Fall beträgt die Gewerbesteuer 0 €. Zusätzlich hast du dich als Kleinunternehmer gemeldet. Somit entfällt die Umsatzsteuer. Auch die Einkommensteuer entfällt bei dir, da du leider lediglich Verluste erwirtschaftet hast.

Dass frischgebackene Selbstständige im ersten Jahr Verlust machen ist keine Seltenheit. Schließlich muss sich das Unternehmen ja erstmal am Markt etablieren. Die Verluste werden später dann mit den Gewinnen verrechnet.

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Gewerbe anmelden: Deine Checkliste für die administrativen Aufgaben

Administrative Aufgaben gehören bei der Selbstständigkeit dazu. Für viele sind diese Aufgaben eher lästig – jedoch wollen wir hier zu 100 % ehrlich sein. Als Selbstständiger oder Unternehmer musst du dich z. B. auch mit dem Thema Buchhaltung auseinandersetzen.

Vor dem Gewerbe anmelden solltest du also die folgenden organisatorischen Punkte unbedingt auf dem Zettel haben:

  • Geschäftskonto

Hast du bereits ein Geschäftskonto? Wenn du ein Gewerbe anmeldest, solltest du unbedingt alle privaten und geschäftlichen Kosten voneinander abgrenzen. Die Eröffnung eines Geschäftskontos ist ganz klar eines deiner ersten To-Dos auf deiner Liste.

  • Kassenbuch

Im Kassenbuch werden all deine Geschäftsvorfälle dokumentiert. Hier trägst du alle Einnahmen und Ausgaben ein und heftest Barbelege ab. Wenn du einen cleveren digitalen Helfer brauchst, solltest du dir unbedingt mal das Kassensystem von helloCash anschauen.

  • Buchführung (Eingangs- und Ausgangsrechnungen)

Sowohl Rechnungen von Lieferanten als auch die von dir erstellten Rechnungen müssen sorgfältig abgelegt werden. Hier lohnt es sich, mit System und Köpfchen vorzugehen. Denn Fehler können schnell hohe Bußgelder nach sich ziehen. Überlege dir auf jeden Fall auch hier, ob du ein innovatives Kassensystem nutzen möchtest. 

  • Steuern

Du solltest dir alle für dich relevanten Steuerarten auflisten, um ein klares Gesamtbild zu erhalten. Wenn du dich mit dem Thema Steuern nicht befassen möchtest, solltest du dir zudem einen Steuerberater nehmen. So gehst du auf Nummer sicher und musst dir keine Sorgen um Probleme bei einer Betriebsprüfung machen.

  • Aktenführung

Überlege dir am besten noch vor der Anmeldung deines Gewerbes, wie du deine Dokumente verwalten möchtest, und ob es nicht sogar Aufbewahrungsfristen gibt. Nur so kannst du von Beginn an strukturiert und ordnungsgemäß arbeiten.

Fazit: Beim Gewerbe anmelden solltest du dich vorher gründlich informieren

Durch eine strukturierte Vorarbeit steht deinem geschäftlichen Erfolg nichts mehr im Weg. Bevor du einen Gewerbeschein beantragst, solltest du dir also die richtigen Fragen stellen. Mit welchen Tools will ich meine internen Dokumente verwalten? Welche Erlaubnisse bzw. Qualifikationen brauche ich, um mein Gewerbe anzumelden? Möchte ich in ein innovatives Kassensystem investieren? Kommt für mich ein Kleingewerbe infrage?

Kannst du all diese Fragen strukturiert und vollständig beantworten? Dann kannst du problemlos ein Gewerbe anmelden und in die Selbstständigkeit starten. In unserem Leitfaden zur Selbstständigkeit geben wir dir weitere wertvolle Tipps – denn Vorbereitung ist beim Start deines eigenen Unternehmens immens wichtig.

Du möchtest mehr über innovative Kassensysteme erfahren? Dann wirf doch mal einen Blick auf das Kassensystem von helloCash. Wir können dir garantieren, dass du erstaunt sein wirst, welche Aufgaben ein Kassensystem heutzutage bewältigen kann.

Hier geht’s zur Funktionsübersicht von helloCash.

Disclaimer: Wir weisen dich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine (steuer-)rechtliche Beratung ersetzt.

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