Fiskalisierung – Das musst du wissen
Was bedeutet Fiskalisierung?
Diese Frage rund um die Bedeutung der Fiskalisierung stellen sich gerade viele Unternehmer. Wir versuchen, sie dir hier einfach und schnell zu beantworten. Seit dem 01.01.2020 müssen Registrierkassen im Zusammenhang der Fiskalisierung mit einer Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) ausgestattet sein. So sollen die Kassensysteme vor nachträglicher Manipulation geschützt sein.
Manipulationsschutz – Das erwartet dich
Durch manipulierte Kassensysteme gehen dem Staat vermutlich Steuereinnahmen in Milliardenhöhe verloren. Dadurch stellt der Staat durch die Steuerbehörden erhöhte Anforderungen an Manipulationsschutz von Registrierkassen. Die gesetzeskonforme Umsetzung dieser Forderungen wird durch den Begriff der Fiskalisierung beschrieben. Die Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) spielt da eine wichtige Rolle, da sie jede Transaktion protokolliert, mit einer elektronischen Signatur versieht, und mithilfe einer passenden Schnittstelle an die Behörde des Finanzamtes übermittelt.
So wird der Manipulationsschutz umgesetzt
Das TSE setzt sich aus drei Komponenten zusammen: der einheitlichen Schnittstelle, dem Speichermodul und dem Sicherheitsmodul. Das TSE nimmt in direktem Austausch mit der Kasse als Schutz vor nachträglicher Manipulation oder Datenlöschung die Datensicherung vor. Seit dem 01.01.2020 müssen neu angeschaffte Kassensysteme eine zertifizierte TSE nachweisen können und zusätzlich dem Finanzamt gemeldet werden. Das Steuerbüro hat Formulare dafür vorrätig.
Wie funktioniert die TSE?
Die Frage "Was bedeutet Fiskalisierung?" kann man sich auch im Zusammenhang mit der TSE stellen. Die TSE speichert und signiert jeden Vorgang der Registrierkasse elektronisch und kann somit als Manipulationsschutz vom Finanzamt auf offene Stellen und Veränderungen hin nachvollzogen werden. Es wird ein lückenloses Journal mit Signaturzähler sowie Zeitstempel erstellt, das jederzeit vom Finanzamt exportierbar sein muss. Als Format werden die Daten in TAR gespeichert.
Wie läuft die Zertifizierung der TSE ab?
Jeder technische Anbieter kann eine TSE bei den ernannten Prüfstellen zur Zertifizierung einreichen. Die Umsetzung an sich unterliegt keinen Restriktionen. Es herrscht also Technologieoffenheit. Zudem sind Hardware- sowie Cloud-Lösungen für den Markt vorgesehen. Insgesamt sind sieben Prüfstellen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) autorisiert, um eingereichte TSE zu prüfen und zu zertifizieren, ob sie den Anforderungen entsprechen:
- TÜV Informationstechnik GmbH
- SRC Security Research Consulting GmbH
- Fraunhofer IOF CTC advanced GmbH
- Datenschutz cert GmbH
- IABG Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH
- MTG AG
- secunet Security Networks AG
Es befinden sich seit Dezember 2019 mehrere Modelle (USB-Stick, SD-Karten-Format sowie als Cloud-Lösung) im Zertifizierungsprozess.
Zertifizierte TSE – Muss auch die Kassensoftware zertifiziert sein?
Lediglich die Technische Sicherungseinrichtung (TSE) ist zu zertifizieren. Für die Aufzeichnungssysteme (bspw. die Kassensysteme) gilt das nicht.
GoBD, TSE, KassenSichV – Wo liegen die Unterschiede?
Die wortwörtliche Erklärung folgender Ausführung ist dazu sehr aufschlussreich: “Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD). " Diese Verwaltungsvorschrift des Bundesfinanzministeriums sagt damit aus, wie Händler ihre Buchführung ausfertigen sollen: Jeder Inhalt einer Buchung muss im Nachhinein nachvollziehbar sein. Allerdings wird dazu nichts verbindlich festgeschrieben, im Vergleich zur KassenSichV. Dort steht klar geschrieben, wie Händler ihre Kassensysteme manipulationssicher machen sollen. In der KassenSichV werden neben der TSE auch die drei Bestandteile der TSE definiert.
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Für wen ist ein TSE-Modul geeignet?
Für kleine Betriebe, die bislang meist nur eine Registrierkasse ohne Internet nutzten, ist die Hardware-Variante, das TSE-Modul, eine effiziente Lösung; besonders, wenn kaum oder schlechte Internetanbindung vorherrscht.
Welche Pflichten haben Kassenanbieter aufgrund der Fiskalisierung?
Kassenanbieter haben die Pflicht, eine TSE gemäß der einheitlichen Digitalen Schnittstelle an ihre Systeme anzubinden. Basis dieser Schnittstelle ist die "Secure Element API" mit folgenden drei umzusetzenden Bereichen:
Einbindungsschnittstelle: Sie sorgt für die Integration der TSE in das elektronische Aufzeichnungssystem.
Exportschnittstelle: Sie sichert den Export der gespeicherten, abgesicherten Log-Daten. Die Integrität sowie die zeitgerechte Erfassung können mithilfe der Schnittstelle überprüft werden.
Digitale Schnittstelle der Finanzverwaltung für Kassensysteme (DSFinV-K): Zur Durchführung von Außenprüfungen oder Kassen-Nachschauen des Finanzamtes sind einzelne, aufgezeichnete Daten in diesem dritten EDS-Schnittstellenformat zu exportieren.
Ebenso ist für die Anbieter TSE-Management notwendig. So sind Prozesse der Initialisierung von TSE, das Auslesen von Serien-Nummern zur Anmeldung beim Finanzamt oder die Erneuerung von Zertifikaten zu gewährleisten.
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